Nachdem ich gestern auf die beste Spielrunde die ich geleitet habe eingegangen bin, möchte ich versuchen die beste V:tM Spielrunde bzw, das beste Abenteuer zu benennen an dem ich als Spieler teilgenommen habe.
Eine Aufgabe die sich, nach den ersten Ansätzen schwieriger gestaltete als erwartet.
Zunächst weil ich mein bisher brillanteste Rollenspiel-Erlebenis nicht bei V:tM zuschreibe. Den Platz nehmen bisher noch zwei P&P Tischrunden ein.
An erster Stelle steht Der verschwundene Guru, das System war Dramatik und die Runde überaus intensiv.
An zweiter Stelle steht eine fantastisch angehauchte Samurai Runde, das System war ein modifiziertes Reign und die Regeln überzeugten mich derart das ich über eine Konvertierung von V:tM nachdachte.
Daher zurück zu den V:tM Spielrunden und Abenteuern.
Die Herausforderung der Frage liegt darin wonach man Spielrunden sowie Abenteuer bewertet.
Anhand welcher Kriterien man sagen kann das die eine besser war als die andere, das man eine zur besten kürt.
Die zuvor genannten haben für mich recht deutliche Qualitätsmerkmale:
- Sie haben sich positiv und herausragend in mein Gedächtnis eingebrannt
- Die eigene Spielfigur war dicht eingebunden und involviert
- Die anderen Spielfiguren handelten bemerkenswert, es herrschte eine Art Balance
- Es war eine sehr dramatische, spannende Geschichte
- Das System war überaus faszinierend
- Die Runden waren in sich abgeschlossen
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Die meisten V:tM Runden erfüllen einen Teil der Kriterien, jedoch nicht alle.
Wie stelle ich jedoch ein Abenteuer bei dem mich die Geschichte faszinierte einem gegenüber in dem die eigene Spielfigur bemerkenswertes tat? Wie vergleiche ich die Faszination hinsichtlich des System mit einer Spielrunde die sich in das Gedächtnis schrieb?
Gibt es dort ein faires Urteil?Meiner Meinung nach: Nein.
Daher habe ich mich weder für eine V:tM Spielrunde. noch für ein Abenteuer entschieden.
Die Wahl fiel auf eine Szene, einen Spielabend, aus meiner Anfangszeit in einer Online-Chronik (Dark-Seattle).
Meine Brujah war weitestgehend am Ende. Durch Fehler beziehungsweise mehr als eine Nachlässigkeit hatte sie jegliche Ressourcen verloren. Der letzte Auftrag des Prinzen, welchen sie zusammen mit einem Ravnos ausführen sollte, war fehlgeschlagen. Zum wiederholten mal. Die Frist sich zurück zu melden war verstrichen. Weshalb sie eine Blutjagd für wahrscheinlich hielt. Zu allem Überfluss war die Unterkunft welche sie sich suchte schäbig, Licht durchlässig und so zog sie sich im Tagschlaf übelste Verbrennungen an beiden Händen zu.
Als sie aufwachte erhielt sie einen Anruf von einer Malkavianerin mit dem Angebot zur Hilfe.
Die Brujah wägte ab. Es stand die Option offen raus zu gehen, zu jagen, und bei den damit einhergehenden Morden das letzte Stück Menschlichkeit zu verlieren, den eigenen Kodex aufzugeben. Die andere Option war dem Hilfs-Angebot zu folgen. Den bestehenden Clinch mit der Malkavianerin ignorierend. Wissend das wahrscheinlich die Blutjagd ausgerufen war. Kurz in den eigenen Tod zu gehen.
Der Charakter entschied sich für letzteres und der Abend nahm den erwarteten Verlauf, er wurde vernichtet.
Die Geschichte war nicht groß, es wurde nicht viel gewürfelt. Wirkte aber aufgrund dessen das ich mich darauf vorbereitete, am Spielabend mir eine kleine Playlist zusammenstellte unglaublich atmosphärisch dicht und wurde positiv emotional. Weniger freudig, als das die Melancholie, Traurigkeit ziemlich eindrucksvoll transportiert wurde.
Auf der anderen Seite war die Spielerin der Malkavianerin sowie die Spielleitung die zu dem Erlebnis beigetragen haben. Bestand zunächst noch eine gewisse Unsicherheit in wie weit ich darauf vorbereitet war ergab sich ein flüssiger, spannender und dynamischer Spielverlauf. Am Ende stand, nach dem Feedback das ich erhielt, die Zufriedenheit mit dem Spielabend, der Spaß am Spiel und die Erkenntnis das PvP, ohne anschließende Konflikte abseits des Spieltisch, funktionieren kann.
Zum Abschluss eines der Lieder die ich damals zur Untermalung wählte:
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