[Karneval der Rollenspiel-Blogs] Halt, Polizei!

Veröffentlicht: 01/10/2020 in RPG
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Aufgrund des Beitrag [Karneval der Rollenspielblogs] Ein Fall für die Rollenspielpolizei? von Aşkın-Hayat Doğan wurde ich auf den doch recht interessanten Karneval zum Thema „Polizei im Rollenspiel“ von Dnalors Blog aufmerksam geworden.

Auch wenn es verspätet ist, mag ich meine Gedanken zu dem Thema äußern und mich dem Aspekt der „Rollenspielpolizei“ widmen, der auch in Dnalors Post angesprochen wurde.

Was ist die Rollenspielpolizei?

Gemeinhin wird als „Rollenspielpolizei“ Rollenspieler sowie allgemeine Gruppierungen bezeichnet, welche in Bezug auf das Rollenspiel anderer Vorschriften und Vorgaben machen oder machen möchten.

  • Wer kein Abenteuerrollenspiel spielt, spielt falsch.
  • Wer in der Vampire: Die Maskerade gegen den etablierten Canon spielt, spielt falsch.
  • Jedes Rollenspielwerk muss eine bestimmte Form der inklusiven Schreibweise verwenden.
  • Jede Gruppe muss die X-Karte als Mechanik verwenden.
  • Alle welche im Rollenspiel nicht in der ersten Person sprechen, also der des Charakters, spielen falsch.
  • Alle welche Vampire spielen, müssen sich mit dem Thema des Bluttrinkens als Metapher für gewaltsame, sexuelle Übergriffe beschäftigen.
  • Alle die im Rollenspiel einen Polizist spielen, produzieren Polizei-Propaganda und ein System das Polizisten als Gewaltorgans der Bourgoisie etabliert hat.

Hierbei kann es sich um Personen halten, die tatsächlich Vorschriften aufstellen, in der Regel ist es jedoch ein Strohmann Argument. Heißt, man erfindet das Konzept einer Person mit bestimmten Ansichten, und nutzt das Konstrukt um sich verbal abzuarbeiten. Da die Person nicht existiert, ist es recht einfach.

In der verbreiteten Vorstellung der Rollenspielpolizei, ist den Personen, welchen man die Unterstellungen zuschreibt, daran gelegen andere zu bekehren, und dies Notfalls durch den Einsatz von Gewalt.
Was in der Regel als Rechtfertigung für eigene verbale Gewaltversuche genutzt wird.

Gibt es die Rollenspielpolizei?

Meines Erachtens nein. Aus zwei Gründen.

  1. Es ist nicht Teil eines respektive des Systems
    Die Polizei ist das ausführende Organ der Staatsgewalt.
    Wenn jemand Handlungen vollführt, welcher der Polizei entsprechen, die Person jedoch nicht Teil des Organs der Staatsgewalt ist, werden die Taten als Übergriffe respektive Selbstjustiz betrachtet.
    Es besteht die theorethische Möglichkeit, dass sich im Rollenspiel ein entsprechendes System, vergleichbar des Staats oder der Reichen bildet, allerdings sehe ich die Formierung dessen als nicht realistisch.
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  2. Es besteht nicht der Wille zur entsprechenden Gewaltausübung
    Es gibt natürlich Personen, welche sich in verschiedenen der oben zitierten Aussagen wiedererkennen mögen. Welche diese, oder andere Überzeugungen, als allgemeiner Handlungsanweisung sehen.
    Praktisch scheren sich bisher die Personen die ich kennenlernte, außerhalb von Wortgefechten, nicht besonders gewaltsam um ihre Überzeugungen.
    Man muss keine Angst haben Besuch zu bekommen, verhaftet zu werden, das einem andere Verletzungen zugefügt werden oder man gar ermordert wird, weil man „falsch“ Rollenspiele spielt oder schreibt.
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    Selbst wenn sich Personen finden, welche ihre Positionen mit unangebrachter Gewalt durchsetzen, werden diese nicht als Polizisten, sondern als Verbrecher betrachtet.

Was es durchaus gibt, sind dominant vorgebrachte Meinungen bezüglich was in einem Rollenspiel angebracht ist und was nicht. Was ein Rollenspiel ist und was nicht. Wie man Rollenspiel spielt, und wie nicht.

Ansichten und Konflikte

Es gibt natürlich, unbestreitbar, Ansichten die geäußert oder Praktiken die ausgeführt, welche im Konflikt miteinander stehen.

Hierbei würde ich nach verschiedenen Kategorieren gliedern:

  • Spielwelt-bezogene Konflikte
    Typische Themen hierbei sind:
    Welche Edition des Spiels ist wie gut, welche wie schlecht, welche darf man spielen, welche nicht. Welche Spiele darf man spielen, sollte man spielen, sollte man auf keinen Fall spielen. Wie nah darf, sollte oder muss man am präsentierten Setting respektive Metaplot bleiben. Wie gestaltet sich das Setting präzise.
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    Meine Einstufung: Fast gänzlich Irrelevant
    Es sind Geschmacksfragen, die gerne leidenschaftlich diskutiert werden. Letztlich bleibt es jedoch beim puren Geschmack und man hat innerhalb von Minuten raus was der andere will.
    Man kann sich dann damit beschäftigen den anderen zu überzeugen, oder gemeinsam zu diskutieren, letztlich ist es jedoch mehr eine gegenseitige Nabelschau.
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    • Spiel-bezogene Konflikte (Nebenthema)
      Ein verwandtes Unterthema ist die Frage welche Spiele gut, schlecht oder gar nicht gut sind.
      Die Fragestellung ist letztlich ähnlich irrelevant, weil die Personen vermutlich nicht die Spiele miteinander spielen werden, welche sie nicht mögen.
      Es gibt hierbei Unterstellungen die den Charakter der Gegenseite in Frage stellen ~ Beispielsweise der Vorwurf das ein Rollenspiel mit explizit politischen Thema Elendstourismus und bzw. oder Propaganda betreibt ~ allerdings sagt dies meines Erachtens mehr über den Charakter der Person aus, welche die Beleidigung aufbringt.
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  • Spielstil-bezogene Konflikte
    Typische Themen sind:
    Was sind Erzählspiele und was sind keine Erzählspiele. Wieviel Würfel sind gut oder schlecht. Wieviel Crunch drin sein darf. Wie umfangreich und komplex die Regeln sein dürfen. Wie weit eine Spielleitung nötig oder unnötig ist. Wie weit Spieler ermächtigt werden müssen oder ob Spieler bereits ermächtigt sind. Wie weit man Würfelergebnisse manipulieren darf.
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    Meine Einstufung: Trivial
    Erneut handelt es sich um Geschmacksfragen respektive persönliche Vorlieben. Da es jedoch schwierig sein kann, den eigenen Stil zu vermitteln, kracht es häufiger mittendrin als davor und ist es schwieriger es vernünftig festzustellen.
  • Spielmaterial-bezogene Konflikte
    Typische Themen sind:
    Wie groß sollte die Schriftgröße in Rollenspielbüchern sein.
    Wie geht man mit der Existenz von mehr Geschlechtern als zwei in einem Rollenspielbuch um. Gerade im Kontext der Herausforderung der deutschen Sprachen, die bisher nur zwei Geschlechter bietet.
    Wie illustriert man Rollenspielbücher so, dass sich die Spielerschaft in den Abbildungen wiederfindet.
    Wie gestaltet man die Illustrationen dahingehend, dass sich Teile der Spielerschaft nicht als „Objekt“ dargestellt fühlen.
    Wie gestaltet man zugängliches Material in Bezug auf Inklusion.
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    Meine Einstufung: Sehr wichtig
    Rollenspielbücher sind, was grundlegend den Zugang zum Rollenspiel schafft. Wenn man hierbei einer Gruppe aus der Spielerschaft gegen das Schienbein tritt (bildlich gesprochen), schließt man diese Personen aus.
    Es ist allerdings mitunter auch nicht trivial, das Material inklusiv zu gestalten. So kann es sein das einem hierfür Mitarbeiter oder entsprechende Bekannte fehlen. Ebenso kann es sein, dass man selbst hinsichtlich der eigenen Fähigkeiten eingeschränkt ist. So bin ich mir durchaus bewusst, dass meine Textgestaltung ausbaufähig ist. Nett gesagt. Weniger nett, ein von mir übersetzter Text, wurde für einen Google-Translate-Unfall gehalten, was er nicht war. Dementsprechend versuche ich idR nicht auch noch herauszufinden was passiert wenn ich es mit gendergerechter Sprache versuche.
  • (Spiel-)Sozialisation-bezogene Konflikte
    Typische Themen sind:
    Welche Begriffe sollte man im Rollenspiel vermeiden, weil rassistisch belegt. Welche Handlungsweisen sollte man vermeiden, weil effektiv diskriminierend. Welche Vorurteile sollte man sich bewusst sein und gegebenfalls nicht reproduzieren. Welche Grenzen sollte man kennen, wie sollte man sie erkennen, und wie verhindert man ein überschreiten.
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    Meine Einstufung: Absolut Elementar
    Im Grunde geht es dabei darum, dass man miteinander in einem sozialen Gefüger interagiert. Für das es wiederum einen Rahmen gibt.
    Niemand spielt gerne mit Arschlöchern zusammen.
    Wenn man jetzt in einem Spiel jedoch Grenzen überschreitet, rassistische Begriffe bringt, Vorurteile wie Stereotypen wiederkäut oder auch einfach nur Diskriminierung repliziert, kann es dazu führen, dass einen die Gegenseite für ein Arschloch hält.
    Dementsprechend sollte man das vermeiden. Meiner persönlichen Meinung nach. Heißt, ich versuche meistens kein Arsch zu sein.

Der Umgang mit dem Konflikt?

Für gewöhnlich, in dem man sich mit seinen Mitspielern bespricht und einigt. Man stellt fest was man mag, was man eher nicht mag und spielt dann in dem entsprechenden sozialen Rahmen.

Das funktioniert sowohl in Gruppen zu Hause, wo man lange miteinander reden kann, meiner Erfahrung nach jedoch auch bei Convention Runden.
Es vermag im Internet so zu erscheinen, dass es keinen gemeinsamen Grund gibt oder es furchtbar technisch wird, in der Praxis sind Menschen jedoch dahingehend oftmals so sozialisiert das man auf einen Punkt kommt.

Wenn man im Internet diskutiert, sollte man sich zunächst überlegen in wie weit die Diskussion etwas bringt.
Es kann sein, dass man vielleicht nach Einsichten oder Perspektiven sucht, die man nicht hatte. Es kann sein, dass man gerne anderen dies oder jenes erklären mag.
Wenn man die Idee hat die Überzeugung oder Standpunkte von anderen zu ändern, sollte man sich überlegen was es benötigt, damit man den eigenen Standpunkt ändern würde oder die Überzeugungen verwerfen. Ich wage zu behaupten, dass die meisten nicht denken, dass sie eine Internet-Diskussion entfernt davon sind, ihre Meinung zurevidieren. Also sollte man es nicht hoffen.

Keine Rollenspielpolizei: Die Gegenrede!

Wenn man eine Diskussion im Internet verfolgt, kann es ein passieren, dass der Austausch pimaldaumen so aussieht:

Person A: Ich finde das Thema XY nicht gut.
Person B: Meine Gruppe geht im Thema XY total auf, die spielt das Thema XY total detailliert aus, die spielt sogar das Thema XY mit der Steigerung Z!
Person C: Person B, ich finde, deine Gruppe spielt totale Scheiße! Bah!

In diesem Fall, hat es keinen Eingriff der Rollenspielpolizei gegeben, sondern es haben lediglich 3 Personen zum Thema XY im Rollenspiel ihre Meinung kundgegeben. Das hierbei Person B mehr oder weniger direkt Person A wiedersprach und Person C für die Aussage berurteilt ist ein normaler Umstand von Diskussionen. Die Aussagen und Spielgruppen aller drei Personen sind valide, und bei keiner guckt die Rollenspielpolizei nach oder greift ein.
Solange keiner der drei eine Personengruppe hat, die sie zwecks Mobbing einsetzen, ist es auch keine Gewaltausübung.

Gedankenpolizei?

Eine Polizei, die meines Erachtens vielleicht etwas verwandt ist mit der Rollenspielpolizei, ist das Konzept der Gedankenpolizei. Der Versuch, etwaige dumme Gedanken, in Selbstjustiz zu unterdrücken bevor sie sich ihren Weg durch den Mund oder die Tastatur an die Öffentlichkeit bahnen.
Respektive, gegebenfalls kurz nachdem man registriert was man sagte, vielleicht es revidiert.

Ein anekdotisches Beispiel:
Bei dem leiten einer Vampire: Die Maskerade V20 Runde, das Abenteuer „Staub zu Staub“, beschrieb ich eine recht spontan aufgetauchte Gang als größtenteils aus Latinos bestehend.
Kurz nachdem ich es aussprach, wurde mir bewusst, dass es mehr eine Überdosis Breaking Bad und andere popkulturelle Werke waren, die mich dazu brachte, die Verbrecher Gang so explizit ethnisch zu charakterisieren. Nachdem bis dahin die Ethnien von Personen keine Erwähnung fanden. Also kurz entschuldigt, und geretconned.

Muss man sowas machen? Imho nicht unbedingt, hilft aber ggf. so etwas bei der Selbstverbesserung, oder sich verschiedene, falsch-gelernte Sachen oder Vorurteile abzutrainieren.
Hat das etwas mit 1984 zu tun? Nein, weil es gänzlich meine Entscheidung ist, ob ich es ~ im Fall der Anekdote ein rassistisches Klische ~ weiter pflegen, nutzen will oder nicht.

Rollenspielpolizei: Urteil Lebenslänglich?!

Ein Punkt, der denke ich den meisten Angst macht, mehr oder weniger, ist dass man für Verfehlungen lebenslänglich als Nicht-Rollenspieler durch ist.

Man hat etwas rassistisches, sexistisches, …-istisches in einem Rollenspiel gebracht? Für immer unten durch und in der Ecke. Man hat sich einen starken Geschmacksausrutscher gebracht? Raus und komm nie wieder! Man spielt D&D 4? Ab ins ewige Exil!

Einerseits, also Menschen können sich ändern oder sind nicht perfekt. Das akzeptieren die meisten, und man kann sich entsprechend ändern oder für Ausrutscher entschuldigen. Daneben gibt es einfach Sachen, die anderen vielleicht nicht gefallen, aber weswegen man immernoch zusammen spielen kann. Mit Personen die D&D 4 nicht mögen vielleicht nicht gerade das System, aber es ist kein Charakterfehler.

Muss man sich in allen Runden wohlfühlen?

Aşkın bringt in seinem Artikel das Thema auf, dass er in verschiedenen Runden nicht mitspielen will, und diesen keine Absolution erteilt.

Ich persönlich, sehe es nicht unbedingt so strikt, wie es in seinem Artikel wirkt. Wenn eine Gruppe ein Spiel spielt, dessen Setting ist für allgemein eher sexistisch halte, wo ich die Regeln nicht mag, mit einer Setting Interpretation die ich nicht teile, in dem sie Begriffe verwenden die man sich meiner Meinung nach verkneifen sollte, etc. … dann habe ich erstmal kein Problem damit.

Solange sie es nur unter sich tun, mich nicht damit belästigen und es im Rahmen bleibt, interessiert es mich nicht.
Wobei ich davon ausgehe, dass wenn diese Personen in meinen Runden auftauchen, oder ich mit ihnen spiele, sie das so gestalten, dass ich auch Spaß daran habe.

Umgekehrt bin ich mir durchaus bewusst, dass vielleicht vielen Personen meine Spielweise oder Spielrunden nicht gefallen. Weil ich an dieses oder jenes nicht denke, anders spiele als sie wollen, oder auch ~ je nach Gruppe ~ einen Humor wie das Vorurteil eines männlichen Seefahrers auspacke.

Heißt nicht, dass wenn man sich dann damit öffentlich zeigt, man keine entsprechenden Reaktionen aushalten muss.

Sollte es eine Rollenspielpolizei geben?

Meines Erachtens: Nein.
Ich persönlich habe, auch wegen der im Karnevalsbeitrag angesprochenen Ereignisse, sowie weiteren die seit dem passiert sind, meinen Glauben an die Polizei als Recht bringende Staatsgewalt ein gutes Stück verloren.

Daneben funktioniert das aktuelle soziale Gefüge. Heißt, man braucht sie nicht.

Die Sache mit der Empathie…

Ein spannendes Thema, welches Aşk ansprach, ist die Selbsteinschätzung von Rollenspielern bezüglich Empathie. Sowie der Umstand, dass diese Empathie offenbar nicht so gegeben ist, wie man sich diese vorstellt.

Ich habe hierzu eine persönliche Theorie, bei der ich allerdings noch nicht ganz sicher bin, weshalb ich sie nur kurz vorstellen mag.

Im Rollenspiel wird häufig bei der Erschaffung und dem Spiel eines Charakters eine Figur geschaffen, welche verschiedene charakterliche Eigenschaften besitzt (aufbrausend, ruhig, liberal, konservativ etc.) die jedoch eher selten an „Äußeren“ Aspekten gestaltet ist. Respektive deren „äußerliche“ Gestaltung sich an den explizit und ggf. regeltechnisch umgesetzten Settingelementen ausrichtet.

Dementsprechend wird bei der Vorstellung eine PoC oder Schwarze Person in Deutschland zu sein, gedanklich nur die Hautfarbe geändert, hingegen jedoch in Bezug auf die Wahrnehmung durch andere Personen, auf den Standard-Erfahrungsschatz zurück gegriffen.
Wenn die Nachbarn bisher nett zu einem waren, respektive man allgemein nicht auf die eigene Weiße Hautfarbe angesprochen wurde, wird dies auch bei der „Vorstellung Schwarz zu sein“ gleich bleiben.

Das gleiche passiert, wenn sich innerhalb des binären, Männer versuchen sich vorzustellen Frauen zu sein, oder Frauen versuchen sich vorzustellen Männer zu sein.
Wenn ich mir vorstelle, wie es wäre als Mann wahrgenommen und sozialisiert zu werden, wäre mein erster Instinkt anzunehmen das es vergleichbar zu dem abläuft was ich als Person erfahre, die als Frau wahrgenommen wird. Plus vielleicht ein paar Boni.
Es ist schwierig zu erkennen, dass sich bei dem theorethischen Mann-Sein nicht nur Sachen zum positiven verändern, sondern Leute einen vielleicht weniger gerne emotionale Unterstützung geben (wenn überhaupt) und man einfach idR. übersehen wird.

Rollenspiel schafft dahingehend ggf. eine falsche Vorstellung davon, was Empathie ist.

Post Skriptum

Ein Artikel über Sheriff & Scrouge als (Bastard!)Cops der Camarilla bei Vampire wäre ggf. auch einen Beitrag wert, aber ich kann nur so und so schnell tippen. ^^;

Kommentare
  1. Schöner Artikel und ich stimme auch mit der Prämisse überein.

    „beschrieb ich eine recht spontan aufgetauchte Gang als größtenteils aus Latinos bestehend. […] Also kurz entschuldigt, und geretconned.“

    Das ist der Punkt an dem ich jedoch vor einigen Tagen/Wochen abgeschaltet und diesen Artikel für „dummen Unsinn“ abgetan hätte. Ich nehme zwar an, dass es wahrscheinlich auch um Charakter und Verhaltensweise ging, aber so wie sich das liest, sei alleine lateinamerikanisch aussehende Menschen als Latinos zu bezeichnen – was in keinster Weise in die Richtung von Afroamerikaner als Neger, Mohr oder ähnliches zu bezeichnen geht – verwerflich sei und nicht existieren solle. Das ist der Punkt, an dem es dann gefährlich wird (für beide Seiten) und auch mein größter Kritikpunkt an der heutigen Political Correctness. Es werden Dinge neu konnotiert just for the sake of it, wie der Engländer sagen würde. Während wir bei Neger ja tatsächlich den Gebrauch als Schimpfwort haben, ist Latino einfach nur das Äquivalent zu Afroamerikaner. Ich will jetzt nicht bestreiten, dass sich Latino ebenfalls dorthin entwickelt, aber warum sollten wir es ohne Grund forcieren?
    Lange Rede, kurzer Sinn: Worten ohne negative Bedeutung eine negative Bedeutung zuzuordnen bringt keinen weiter. Negative Bedeutungen/Verhaltensweisen hingegen abzuschaffen/zu minimieren jedoch umso mehr

    • Teylen sagt:

      Der Punkt, der mich bei der Anekdote zur Korrektur brachte, war nicht der Begriff „Latinos“.
      Der Begriff ist nach meiner Kenntnis durchaus passend und gebräuchlich, für Personen mit Südamerikanischer Herkunft in den USA (wo das Abenteuer spielt). Wobei sich in den USA der Begriff „Latinx“ mittlerweile gegenüber dem anderen durchsetzt.
      Der Punkt war, dass ich bei der Gang an eine Gruppe mehr oder weniger südamerikanisch aussehende Nicht-Menschen dachte. Respektive das auftauchen der Verbrecher das erste mal war, das die Ethnie/Rasse meinerseits erwähnt wurde.
      Insofern, nicht das Wort war das Problem, sondern das Bild einer ausländisch aussehenden Gang ^^;

      Als kleine, nicht Rollenspiel Anekdote.
      Ich war letztes Jahr in Austin, Texas im Urlaub und habe dort ein ein Whataburger Burger besucht, nachdem mir die FastFood Kette herzlichst empfohlen wurde. Während ich dort sass, und meinen Essen verzehrte, kam eine Gruppe von Personen herein. Diese sahen so ziemlich genauso aus wie die Cast von „Mayans MC“. Leder Jacken, spanischer Titel auf den Rücken, Namen auf den Vesten eingestickt/angenäht, Biker-mässig, überwiegend männlich und „nicht Weiß“. Woraufhin ich, geprägt von der Serie und anderen Darstellungen, leicht ängstlich wurde, und mich fragte ob es eine echte (Verbrecher)Gang ist.
      Ich habe dann, zum Glück, meine innere Karen unterdrückt, erfolglos rumgegoogelt und anschließend bei Freunden gefragt, ob ihnen der Name was sagt. Wie sich herausstellte, war es einfach eine Musik-Band ^^;

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