[RPG Blog O Quest] #44 – Regelwerke

Veröffentlicht: 10/05/2019 in Blog-O-Quest, Deutsch, RPG
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Die aktuelle RPG Blog-O-Quest wird von Greifenklaue ausgerichtet, und beschäftigt sich mit dem Thema „Regelwerke“.

1. Umfassend komplex, aufs Nötigste reduziert oder kreativ verpackt: Wie sollte für dich das optimale Regelwerk aussehen?

Es sollte sich angenehm lesen.
Dazu gehört eine klare, fokussierte Schriftsprache und ein organischer Aufbau der Regeln. Es sollte dergestalt aufgebaut sein, dass es sich zum schnellen nachschlagen eignet.

Es sollte das Setting darlegen, ohne zu schwatzhaft zu werden.
Es darf einige Fluff-Segmente beinhalten. Diese sollten jedoch im Umfang übersichtlich sein.

2. Welche Regelwerke haben dich bisher am meisten überrascht, und weshalb? (Positiv wie negativ)

Ich persönlich wurde von Tenra Bansho Zero positiv überrascht.
Das Regelwerk überzeugt mich persönlich sehr durch die sprachliche Gestaltung. Die Regeln sind anschaulich und verständlich dargelegt. Zudem vermittelt es das nötigste zum Setting.
Das Weltenbuch, der zweite Teil des Regelwerk, bietet die beste Beschreibung eines Settings die ich bisher gelesen habe. Der Schriftstil ist sehr angenehm, sie haben genau die richtigen länge und es gibt zu jedem Kapitel Anregungen für die eigene Interpretation.

Negativ haben mich Poison’D, Perfect Unrevised und einige Bücher der WoD beeindruckt.

Poison’D ist ein Lappen. Ein hänfliches Heftchen im Stil von Sehenswürdigkeiten-Werbungs-Pamphleten. Was in Ordnung wäre, wäre der Inhalt besser. Das Spiel ist im Grunde ein Boshaftigkeits-Simulator.

Perfect Unrevised hat in der Eröffnung einen derart massiv herablassenden Ton gegenüber allen die nicht Leser sind angeschlagen, dass mir die Lust am Lesen verging. Da kamen selbst die „edgelordigsten“ Manga Reihen der 90er nicht ran.

Viele Bücher der WoD haben für mich das Problem, dass sie mich mit – meiner Meinung nach – nicht gerade ansprechenden geschriebenen Fluff zu bombardieren. Jetzt könnte man sagen: „Dann überspringe das halt!“ aber ich habe eine Abneigung dazu Inhalte zu überspringen.
Dem kommt hinzu das die Regeln mitunter schwammig, unpräzise und einfach schlecht erklärt sind. Das heißt, mit deutlich weniger Präzession als mir lieb wäre. Die Goldene Regel, die Regeln so anzupassen wie man will, wäre sexier wenn die Regeln besser geschrieben wären.
Die beiden Faktoren haben verhindert das ich mit dem Grundregelwerk der neuen Welt der Dunkelheit bzw. Chronicles of Darkness warm wurde.
Was mir dann wiederum bspw. die Jubiläumsausgabe von Werewolf: The Apocalypse verlitten hat, war der Umstand das man als unbedarfter Leser mit dem nicht besonders gut strukturierten Fluff und Regeln erschlagen wird.
Mit dem Grundregelwerk der 5. Edition Vampire: The Masquerade wurde es dann besser, aber auch nicht perfekt.

3. Verwendet ihr Hausregeln, um Regelwerke nach euren Vorstellungen umzuformen?

Effektiv: Eher nicht. Das heißt, ich leite auf Conventions soweit es geht nach Buch.
Gedanklich: Habe ich eine Batzen Hausregelkonzepte. Die ich vielleicht irgendwann auch einsetze.

4. Lest ihr lieber das fremdsprachige Original, oder kauft ihr (auch) die lokalisierte Fassung?

Ich lese das fremdsprachige Original lieber als die lokalisierte Fassung, kaufe diese aber auch – und lese sie mitunter – um den lokalen Markt an Rollenspielern zu fördern und wachsen zu sehen.

5. Hattest du schon einmal die Idee, ein eigenes Rollenspiel-Regelwerk (und ggf. damit verbunden, ein eigenes System) auf die Beine zu stellen? Wenn ja: Was ist daraus geworden?

Ich hatte bisher noch keine Ambitionen ein eigenes Setting mit eigenem System zu entwickeln.

Ich hatte einmal die Idee Vampire: Die Maskerade auf ORE zu portieren. Wie man an den ersten Einträgen dieses Blogs sehen kann. Die Idee war so fruchtbar, wie mein Vorhaben mir ein realistisch aussehendes Gundam-Kostüm mit so einer Höhe von 1.8m bis 2m zu bauen. Kurz: Es ist in der Planungsphase gescheitert.
(Wobei ich erstaunlich viele Bücher über Modellierung und das Tiefluftziehverfahren habe, die ich teilweise sogar laß)

Die Regeln der RPG-Blog-O-Quest:

  • An jedem Monatsersten stellt, in abwechselnder Reihenfolge, entweder Greifenklaue oder Würfelheld (oder jemand anders) dem deutschsprachigen Rollenspielvolk fünf Fragen/Lückentexte. Die Veranstalter bitten darum, diese Fragen auf Blogs, in Podcasts, Vlogs oder in Foren zu beantworten (bzw. die Lückentexte auszufüllen).
  • Jeder Monat widmet sich einem Hauptthema, um das sich die Fragen drehen.
  • Über die Zusendung der Links, per Mail, Kommentar, usw. freuen die Organisatoren sich.
  • Jeder, der sich die Zeit nimmt, die fünf Fragen zu beantworten, ist herzlich willkommen.
  • Die verschiedenen “RPG-Blog-O-Quest” Logos dürfen in den Beiträgen benutzt werden.
Kommentare
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